1. Drehzahlen niedrig halten
Der erste und wichtigste Punkt, wenn es um Klimaschutz geht: auf niedrige Drehzahlen achten. Denn sobald die Drehzahlen steigen, erhöht sich nicht nur der Ausstoß von Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffen und Stickoxiden.
Auch der Verschleiß der Motorteile steigt bei doppelt so hohen Drehzahlen um das Doppelte an. Niedrige Drehzahlen sind hingegen eine Wohltat für Motor und Umwelt.
Doch was genau heißt niedrige Drehzahlen? Im Stadtverkehr sowie bei Überlandfahrten reicht ein konstantes Limit von 2.000 Umdrehungen aus. Auf Autobahnen brauchen die Drehzahlen die 3.000er-Marke
optimalerweise nicht zu übersteigen – das klappt bei einer Richtgeschwindigkeit von 130 km/h in der Regel problemlos. Auch höhere Drehzahlen sind kurzzeitig okay – z. B. beim auf dem Beschleunigungsstreifen der Autobahn oder beim Überholen.
Den geringsten Verbrauch haben Autos im höchsten Gang bei etwa bei 50 bis 70 km/h. Das sogenannte niedertourige Fahren spart am meisten Sprit und Abgase. Nur, wenn der Motor permanent stottert und ruckelt, solltet ihr aufpassen:
denn das könnte die Motorteile auf Dauer belasten.
2. Gib dem Motor Zeit
Ein kalter Motor braucht einen Moment, bis er wirklich rund läuft. Damit sich alle Teile des Motors langsam erwärmen können und sich der Öldruck allmählich aufbauen kann, sollten hohe Drehzahlen insbesondere direkt nach dem Start
vermieden werden. Beim sanften Beschleunigen solltest Du etwa direkt beim Anrollen in den zweiten Gang und bei 2.000 Umdrehungen jeweils in den 3. bzw. 4. Gang weiterschalten. Auf diese Weise steigt die Motortemperatur allmählich,
während der Schadstoff-Ausstoß gering bleibt.
3. Kurzstrecken mit dem Fahrrad fahren
Am klimaschonendsten wäre es, überhaupt kein Auto zu fahren. Realistisch ist das zwar in den meisten Fällen nicht, allerdings muss nicht zwangsläufig bei jeder kleinen Entfernung hinter dem Steuer Platz genommen werden. Denn kurze Strecken können wunderbar
CO₂-sparend zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Und das dankt Euch wiederum euer Pkw: Denn Kurzstrecken schaden dem Motor oftmals. Doch welche Entfernung gilt als Kurzstrecke?
Erst nach etwa fünf Kilometern hat ein Motor seine optimale Betriebstemperatur erreicht. Bei kalten Temperaturen im Winter kann er sogar noch länger brauchen, um wirklich auf Touren zu kommen. In dieser Aufwärmphase ist auch das benötigte Kraftstoff-Luft-Gemisch noch nicht richtig warm und es kann sich darüber hinaus Wasser und Kraftstoff im Öl sammeln, wenn Kurzstrecken unter 5 km zur Gewohnheit werden. Das kann auf lange Sicht wiederum zu Folgeschäden des Motors führen. Es dankt Euch nicht nur die Umwelt, sondern auch der Motor, wenn Ihr Euer Auto auf kurzen Wegen entlastet und auf Alternativen umsteigt.
Achtung!
Das Auto stehend warm laufen zu lassen, ist keine gute Idee: Bei fehlender Betriebstemperatur im Stand stößt der Motor bis zu 70 Prozent mehr Schadstoffe aus. Wer es dennoch riskiert, verstößt zudem gegen die Straßenverkehrsordnung
und muss unter Umständen mit 10 Euro Bußgeld rechnen.
4. Gleichmäßig und vorausschauend fahren
Abstand heißt die Devise! Du trägst nicht unwesentlich zum Klimaschutz bei, wenn du vorausschauend fährst und auf ständiges starkes Bremsen und Beschleunigen verzichtest. Das klappt am besten, wenn du nicht zu nah auf deinen Vordermann auffährst und die
Straße gut im Blick hast. Denn je früher Du erkennst, wenn eine Ampel auf Rot umschaltet, desto besser kannst Du die Schubkraft Deines Motos perfekt nutzen: Dazu nimmst Du den Fuß vom Gas und lässt das Fahrzeug bei eingelegtem Gang weiter rollen.
Auf diese Weise wird kein Kraftstoff mehr verbraucht und sogar die Bremsbeläge werden geschont.
5. Aufräumen und Ballast reduzieren
Eine Dachbox, ein Fahrradgepäckträger oder 3 Bücherkisten auf der Rückbank: Zusätzliches Gewicht erfordert deutlich mehr Sprit. Doch nicht nur die Kilos sind aus Klimaschutzgründen nicht empfehlenswert. Auch die verschlechterte Aerodynamik
durch leere Dachboxen und leere Gepäckträger erhöht den Spritverbrauch und damit die Schadstoffmenge bei jeder einzelnen Fahrt. Gepäckträger sollten also nur herumgefahren werden, wenn sie auch tatsächlich benötigt werden – und nach dem Urlaub direkt
in den Keller zurückgebracht werden. Und auch sonst lohnt sich eine Entrümpelung von Kofferraum und Co: Schon ein zusätzliches Gewicht von 100 kg kann den Spritverbrauch um 0,3 bis 0,5 Liter anheben.
6. Reifen und Motoröl überprüfen
Je runder es läuft, desto niedriger der Verbrauch: das gilt sowohl hinsichtlich Reifen, als auch für den Motor. Regelmäßige Kontrolle von Reifendruck und -Profil sowie Motoröl ist deshalb Pflicht! Wenn beispielsweise der Luftdruck in den Reifen
um 0,2 bar zu niedrig ist, steigt der Spritverbrauch um circa zwei Prozent. Der optimale Reifendruck ist vom Kfz-Hersteller vorgegeben und sollte eingehalten werden. Denn auch wenn mehr Druck in den Reifen weniger Spritverbrauch verspricht:
Die Gefahr von platzenden Reifen und der Verschleiß des Gummis steigt.
Zusätzlich bieten einige Reifenhersteller sogenannte Leichtlaufreifen und Ölhersteller Motoröle mit speziellen Leichtlauf-Schmierstoffen an. In beiden Fällen soll die Reibung gemindert und der Energieaufwand gesenkt
werden. Die speziellen Reifen und Motoröle sind aufgrund der meist höheren Anschaffungskosten nicht unbedingt für jeden Autobesitzer empfehlenswert: Ein Umstieg ist abhängig vom Einsatzzweck eines Pkws – je mehr gefahren wird, desto höher auch das Einsparpotential.
7. Stromverbrauch reduzieren
Nicht zuletzt: Klimaschutz heißt auch immer bewusster Einsatz von Stromfressern. Ob Klimaanlage, Sitzheizung oder Heckscheibenheizung: Wer der Umwelt etwas Gutes tun will, der minimiert den Gebrauch von elektrischen Geräten innerhalb des Autos.
Denn der Stromverbrauch im Auto wird durch die Lichtmaschine ausgeglichen – und diese wird wiederum vom Motor angetrieben. Damit steigern viele Stromverbraucher im Fahrzeug auch den Spritverbrauch. Andersherum kann der Verbrauch
bewusst gesenkt werden: z. B. klassisch durch Lüften per offene Fenster oder Freikratzen der Scheiben im Winter.
Die klimafreundliche Alternative: Elektroautos
Es gibt nicht nur den Diesel- oder Ottomotor: Elektroautos fahren dank aufladbarer Batterie mit Strom und sind damit weniger klimaschädlich als vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Insbesondere im Stadtverkehr
lohnt sich die Anschaffung von elektrischen Fahrzeugen: Laut einer Studie der Agora Verkehrswende
haben Elektroautos mit 25 kWh-Akku gegenüber Benzinern oder Diesel-Fahrzeugen bereits nach 100.000 Kilometer einen Klimavorteil von fast einem Drittel (29 Prozent). Durch Stromerzeugung aus Wind und Sonne sowie Innovationen in der Herstellung
könnte sich die Klimabilanz von Elektroautos in Zukunft sogar noch weiter verbessern.